Über das Kunstwerk
„Mickey“ von James Francis Gill zeigt einen Ausschnitt des Kopfes von Mickey Maus, welcher durch die schwarzen kreisrunden Ohren und das breite Lächeln klar zu erkennen ist.
Typisch für Gill sind die starken Farbkontraste, welche auch in diesem Werk deutlich werden, indem er mit den Farben rot und blau spielt.
Das weibliche Pendant zu diesem Werk ist „Minnie“. Hängt man diese Bilder nebeneinander, so scheint es, als würden sich die beiden außerhalb des Bildrandes mit ihren Näschen küssen. Auch die Farbverläufe passen so gut zusammen, dass es sich auch um ein Werk handeln könnte.
Kunstwerk "Mickey" im Interieur
Weitere Werke von James Francis Gill
Über James Francis Gill
James Francis Gill (geb. 1934 in Tahoka, Texas) ist ein US-amerikanischer Pop-Art-Künstler der ersten Stunde. Die Verschmelzung von Realismus und Abstraktion zeichnet seine Kunst aus. Ob Pop-Ikonen wie Marilyn Monroe, Grace Kelly, John Wayne oder Mickey Mouse, das Kultauto VW Beetle oder berühmte Musikstars, der Künstler setzt seine Motive gekonnt in verschiedenen Variationen in Szene. Seine bunten, grellen Werke sprühen in klassischer Pop Art-Manier voller Energie und Lebensfreude. Doch das war nicht immer der Fall...
In seinem Frühwerk der 60er und 70er Jahre setzte James Gill sich mit gesellschaftlichem und politischem Zeitgeschehen, wie etwa dem Vietnamkrieg, auseinander. Seine Werke waren düster und bedrückend in Stimmung und Farbton.
James Francis Gill wuchs in San Angelo, Texas auf. Seine Mutter entdeckte früh sein künstlerisches Talent und begann es zu fördern. Gill studierte von 1956 bis 1960 Architektur und arbeitete als Bauzeichner. Später schloss er ein Studium in Malerei an der Universität von Texas in Austin ab. Als er 1962 Texas verlies und nach Los Angeles, Kalifornien zog, begann für ihn die Laufbahn als Pop Artist. Bekannte Zeitschriften, wie das TIME Magazine beauftragen Gill mit der Gestaltung der Titelseiten. Er porträtierte zahlreiche Hollywood-Stars wie Tony Curtis und John Wayne. Doch seinen Durchbruch erlangte der Texaner als das Museum of Modern Art in New York sein Werk „Marilyn Triptych“ in dessen ständige Sammlung aufnahm. Dies ereignete sich kurz nach dem Tod von Marilyn Monroe im Jahre 1962.
Nach einigen Gastprofessuren war Gill zusammen mit anderen namenhaften Künstlern wie Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Robert Indiana, Edward Hopper und Claes Oldenburg bei der 9. Biennale in Sao Paulo in Brasilien vertreten. Durch diese Ausstellung gelang ihm auch der internationale Durchbruch in der Kunstwelt. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen, zog sich James Francis Gill jedoch für 30 Jahre aus der Kunstszene zurück. Er hat in der Zeit nie aufgehört zu malen, wollte aber seine künstlerische Arbeit ohne Zwänge der materiellen Welt weiterentwickeln.
Der Beginn seiner Wiederentdeckung lässt sich auf das Jahr 1997 zurückführen, als er zu einem Interview für das Kunstmagazin des Smithsonian American Art Museums eingeladen wurde. Schon bald erweckte er wieder die Aufmerksamkeit zahlreicher Galeristen und Kuratoren.
Nachdem 2005 seine erste Retrospektive in seiner Heimatstadt San Angelo im Museum of Fine Arts stattfand, begann für Gill eine späte kreative Phase. Er konzentriert sich nun im Gegensatz zu seiner frühen Schaffensphase auf Pop-Art-Ikonen und präsentiert sie in einer einzigartigen Kombination aus Abstraktion und Porträtmalerei. Mittlerweile legt er die Bildkomposition seiner Kunstwerke oftmals am Computer fest und arbeitet mit Montageeffekten, die er selbst als „Pop Surrealism“ oder „Metamag“ bezeichnet. Fotos sind auch hierbei die Grundlage seiner Kunstwerke geblieben.
Seine Werke wurden in Sammlungen bedeutender Museen aufgenommen, wie beispielsweise neben dem MoMA in New York, das Whitney Museum of American Art in New York, das San Angelo Museum of Fine Arts, San Angelo in Texas, das Art Institute of Chicago, Illinois, das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien und die Neue Galerie in Kassel.
James Francis Gill lebt und arbeitet in Texas, USA.