„Ich fange mit einer Idee an, aber während des Arbeitens übernimmt das Bild die Führung.
Und dann ist da der Kampf zwischen der Idee, die ich mir vorher ausgedacht habe,
und dem Bild, das um sein Eigenleben kämpft.“
Georg Baselitz
Bei Neoexpressionismus (gr. neo=neu, lat. expressio=Ausdruck) handelt es sich, wie bei der zeitgenössischen Kunst, um Bildende Kunst. Bei Bildende Kunst handelt es sich um Sammelbegriff für visuell gestaltende Künste. Der Begriff „bildend“ ist hier gleich bedeutend mit „gestaltend“.
Der Neoexpressionismus zeichnet sich durch eine figürliche Malerei und expressiver Farbigkeit aus. Kombiniert mit einer malerischen Spontanität, einem impulsiven Duktus und einer emotional aufgeladenen Subjektivität entstanden Kunstwerke mit einer einzigartigen Aussagekraft. Die heftige, ungestüme Malerei mit figurativen, nichtrealistischen Formen prägt die Kunstwerke des Neoexpressionismus. Insbesondere die Malerei im expressionistischen Stil, beeinflusst und bekannt durch die Spätwerke von Picasso, findet sich in vielen Kunstwerke des Neoexpressionismus wieder.
Der Neoexpressionismus entstand am Anfang der 1960er Jahre als Abkehr zum vorherrschenden Informel und der abstrakten Kunst. Wie der Begriff Neoexpressionismus (gr. neo =neu) bereits deutlich macht, konnten Künstler an die Durchbrüche des Expressionismus anknüpfen. Richtungsweisend für den Neoexpressionismus in Deutschland waren die Schüler der Kunstschulen in Ost- und West Berlin wie zum Beispiel Georg Baselitz. Er und Eugen Schönebeck rebellierten gegen die etablierten Kunststile und forderten einen neuen expressiven Malstil. Durch die manches Mal provozierenden, ironischen und unbekümmerten Malstile der folgenden Jahre entstanden verschiedene Gruppierung mit Namen wie „Berliner Heftige“, „Junge Wilde“ oder „Spontanisten“.
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